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1. Das Mittelalter - S. 52

1891 - Münster i. W. : Schöningh
52 Mittelalter. hörlich mit Feinden zu kämpfen, bald in Burgund und Aquitanien, bald mit den Friesen und Sachsen; im Jahre 737 siegte Karl znrn zweiten-male über die Araber bei Narbonue, doch schon zwei Jahre darauf mußte wiederum ein Einfall derselben abgewehrt werden. Der unermüdliche Bonifaz benutzte unterdes die Zeit zu einer Ordnung der kirchlichen Verhältnisse in Bayern und zu einer brüten Romreise. Nach zwei glücklichen Felbzügen Karls (725 und 728) hatten die Bayern die fränkische Oberhoheit wieber anerkannt und in den Schlachten bei Poitiers und Narbonne Heerfolge wiber die Araber geleistet. Seitbem würde unter Kart Martell der Friebe nicht wieber getrübt, und die bayerischen Herzoge nahmen eine dem Namen nach abhängige, in der That aber selbstänbige Stellung ein. Das Christentum war hier seit dem Anfang des achten Jahrhnnberts zwar allgemein geworben, aber es fehlte an der kirchlichen Orbnung und der Berbinbung mit Rom, ba die Mission, vielfach von altbritischen Glaubensboten betrieben, sich bisher allein an Klöster angeschlossen hatte. Zum erstenmale verweilte Bonifaz unter Herzog Hugbert in Bayern (735—736), wohl zunächst um sich genauere Kenntnis der bortigen Zustanbe zu verschaffen. Er trat mit Erfolg abtrünnigen Priestern entgegen und gelangte bei dem Abel bcs Laubes balb zu Ansehen und Einfluß. Bei dieser Gelegenheit gewann er den liebenswürdigen jungen Sturm zu seinem Schüler, der aus vornehmem bayerischen Hause stammte: er würde zunächst zu weiterer Ausbilbung dem Kloster Fritzlar anvertraut und später sein Nachfolger in Fulba. Nachdem Bonifaz hierauf feine geistlichen Stiftungen in Hessen und Thüringen wieder besucht hatte, entschloß er sich zu einer dritten Reise nach Rom, nicht allein zu dem Zweck, noch einmal an den Gräbern der heiligen Apostel seine Gebete zu verrichten, sondern vor allem wohl, um sich für die weiteren kirchlichen Einrichtungen des Papstes zu versichern. Er nahm biesmal eine größere Zahl von Begleitern mit und verweilte einen ganzen Winter in Rom (738—739); zu dem längeren Aufenthalt veranlaßte ihn insbesondre der Wunsch, einer Synobe beizuwohnen, ba solche demnächst auch in Deutschland gehalten werden mußten. Überall fand er die ehrenvollste Aufnahme; fein Ruf war schon so weit verbreitet, daß selbst die an Wesenheit Fremben sich zu ihm brängten, ihre Verehrung zu bezeigen. Aus dem Rückweg traf ihn in Pavia, wo er als Gast des Lango-barbenfönigs Liutpranb weilte, die Einladung Herzog Odilos (737—748) zu einem neuen Besuch in Bayern. Mit Zustimmung des Herzogs teilte er als apostolischer Legat die neue bayerische Kirche im Anschluß an die politische Einteilung des Landes in die vier Sprengel Regensburg, Freifing, Salzburg und Paff au, setzte für die brei ersten neue Bischöfe ein

2. Das Mittelalter - S. 53

1891 - Münster i. W. : Schöningh
Arnold: Bonifatius, der Apostel der Deutschen. 53 und bestätigte den zu Passau, welcher seine Ordination schon in Rom empfangen hatte. Salzburg wurde in der Folge zum Erzbistum für die bayerische Kirche erhoben; unter Herzog Tassilo kam noch ein fünftes Bistum hinzu, das zu Geben (später zu Brixen) in Tirol, seitdem die Etschlande von den Langobarden an die Bayern abgetreten wurden (765). Schwierigkeiten machte nur die Unterordnung der altert Klöster, wie ge-rade St. Emmeran zu Regensburg, vou denen die Christianisierung des Landes ausgegangen war. Aber Herzog Odilo leistete Bonisaz hilfreiche Hand, und die Organisation gelang vollständig. Schon zu Ende des Jahres 739 konnte sie von Gregor Iii. bestätigt werden; sie hat sich in den Grundzügen bis auf die neueste Zeit erhalten. Bonifaz ging darauf nach Hessen und Thüringen zurück und bereitete nun auch hier die ohne Zweifel bei seiner Anwesenheit in Rom mit dem Papst verabredete Einrichtung von Bistümern vor. Minder erfreulich und ungleich schwieriger als die Gründung von Bistümern und Klöstern war die Reform der fränkischen Kirche, welche Bouifaz als apostolischer Legat unter Mitwirkung Karlmanns und Pippins zuerst in Australien, dann auch in Reustrien durchzuführen begann. Es wurde eine Reihe von Synoden gehalten, um Verfassung und Disziplin der Kirche zu ordnen, die hierarchische Gliederung wiederherzustellen und die eingerissenen Mißbräuche abzuschaffen, zuerst mehrere in Austrasien (seit 742), dann eine zu Soissons in Neustrien (744) und hierauf gemeinschaftliche für beide Reichsteile; meist waren damit zugleich Reichstage verbunden. Im Vergleich mit den Schwierigkeiten, welche Bonifaz zu überwinden hatte, war sein Erfolg immerhin ein großer. Denn er hatte nicht bloß einen verwilderten Klerus zu bekämpfen, der sich aller Zucht widersetzte, sondern auch der bessere, kirchlich gesinnte Teil desselben war seinen Bestrebungen vielfach entgegen. Ebenso fand er im Volke Widerstand, wo die Vermischung heidnischer Gebräuche mit dem Christentum wie die Verbreitung von Irrlehren auszurotten war, jenes mehr in den neubekehrten, dieses in den altgallischen Ländern. Ungeistlichen Priestern und Bischöfen ließ Bonifaz, so weit es möglich war, ihre Ämter abnehmen. Darunter befand sich auch Bischof Gewilieb von Mainz, der wahrscheinlich noch unter Kart Martell zum Trost für den Verlust seines Vaters (Gerold), welcher in einem Krieg gegen die Sachsen — etwa 738 — gefallen war, das Bistum erhalten hatte. Es ist derselbe, der dann aus einem Zuge Karlmanns gegen die Sachsen (743 oder 745 Blutrache übte, indem er den Feind, durch dessen Hand sein Vater gefallen war, auskundschaften ließ, zu einer Unterredung verlockte und ihn dabei hinterlistigerweife erschlug. Seine Absetzung erfolgte auf der Synode vom Jahr 745; er erhielt einige Güter zum Unterhalt und lebte noch vierzehn Jahre auf dem früheren weltlichen Fuße fort.

3. Neuere Zeit - S. 19

1891 - Münster i. W. : Schöningh
Janssen: Die Niederwerfung des Bauernaufstandes in Franken und Schwaben. 19 anderer, der dem Getöteten den ersten Stich gegeben und in dessen damastenem Wams die Gräfin verhöhnt, wurden in der Schlacht gefangen genommen und beide, an Bäume gekettet, langsam gebraten. „Und wurde die Strafgebung allwürts als gleich unmenschlich, als die Bauern unmenschlich gehandelt." Am 17. Mai schlug Herzog Anton von Lothringen die elsässischen Aufständischen bei Elsaßzabern aufs Haupt; binnen wenigen Tagen fanden beinahe 20000 Bauern den Tod. „Die Dörfer stehen leer", schrieb Markgraf Ernst von Baden an den Rat zu Basel, „die armen Weiber und Kinder fliehen, und ist ein groß elenb jämmerlich Wesen." Am 18. Mai rückte der Truchseß, nachdem er die Württembergische Landschaft von neuem hatte huldigen fassen, gen Weinsberg vor, um die früher Edelmann von Bauern überfallen. Scene aus dem Bauernkrieg. Nach §. Burgkmeier. verübten Greuelthaten zu rächen. Die Stadt wurde mit allem Inhalte an Geräten und Vieh im Boden ausgebrannt; auf dem Platze, wo die Adeligen ermordet worden, mußte eine Kapelle erbaut und darin eine jährliche Totenfeier mit zehn heiligen Messen geholfen werden. Mehrere noch im Aufstande begriffene Flecken und Dörfer in der Umgegend der Stadt gingen in Flammen auf. Inzwischen hatte Kurfürst Ludwig von der Pfalz in Heidelberg, wohin die Bischöfe Konrad von Würzburg und Georg von Speier ge-flüchtet waren, allmählich ein mit trefflichem Geschütz versehenes Heer von 1000 Reisigen und 3000 Fußknechten gesammelt. Erzbischof Richard von Trier führte demselben noch 300 Reisige und 1500 Fußknechte zu, und Landgraf Philipp von Hessen schickte einen Hauptmann mit 300 nevticheit Reitern. Dieses Heer zog am 23. Mai von Heidelberg aus 2*

4. Neuere Zeit - S. 25

1891 - Münster i. W. : Schöningh
Janssen: Die Niederwerfung des Bauernaufstandes in Franken und Schwaben. 25 mit den Hauptleuten der Bauern in Würzburg. Am 10. Mai hatte Graf Wilhelm von Henneberg, der zu den Bauern hielt und ein eifriger Anhänger des Evangeliums war, dem Markgrafen vorgestellt, wie leicht es jetzt sei, mit Hilfe der Bauern und des Landgrafen von Hessen das Bistum Würzburg zu einem weltlichen Fürstentum und einen branden-burgischen Markgrafen zum Herzog von Franken zu machen. „Ich habe anheut von einem Orte Kundschaft, wo man das wohl weiß", schrieb am 25. Mai Kanzler Eck an seinen Herrn, Herzog Wilhelm von Bayern, daß der Markgraf erstlich der Sachen ein Zuseher gewesen und verhasst, so der Bischof zu Würzburg und zu Bamberg und Nürnberg Not leiden sollten, sich dadurch zu bessern." Geheime Kundschafter, welche der Nürnberger Rat im Bauernlager zu Würzburg hielt, berichteten, daß die Bauern dem Markgrafen günstig gesinnt seien und nicht die Markgrafschaft, sondern Nürnberg überziehen wollten; noch am 17. Mai waren die Aufständischen der festen Zuversicht, Kasimir werde die zwölf Artikel annehmen und bald ein „christlicher Bruder" sein. Aber der Auszug des pfälzischen Heeres und besten Verbinbung mit dem schwäbischen Bundesheere, insbesondre aber die Schlacht bei Königshofen änberten die ganze Lage der Dinge. Kasimir brach jetzt „mit Brand und Mord" gegen die aufständischen Bürger und Bauern los. Am 8. Juni ließ er in Kitzingen fiebenundfünfzig Bürgern auf einmal, später noch zwei Brübern öffentlich unter dem Gejammer der Weiber und Kinder die Augen ausstechen, vielen anderen die Finger abhauen. Mehrere der Geblendeten starben bald, die übrigen wurden, nachdem man ihre ganze Habschaft weggenommen, aus zehn Meilen weit von Kitzingen verbannt, und „sie zogen hernach haufenweise zu einem jämmerlichen Spektakel im Lande herum, führten einander bei den Händen und bettelten." „Der Markgraf läßt die Fähnleinführer köpfen", schrieb ein Ansbacher Chorherr aus Ouolzbach an einen Verwandten in Hall am 8. Juni, „ersticht sie, läßt denen nehmen, die hinweg sind, ihr Hab und Gut; verbrennt sie, brandschatzt sie; hat viele Dörfer verbrannt und brennt noch und führt alfo mit der Straf für. Wo er einen ankommt, läßt er ihn köpfen, wie man denn ihrer viele hier auf dem Markte und anderswo gericht; läßt die Finger abhauen. Er hat beu Bauern abgenommen all ihr Geschütz, Wehr, Proviant, anberthalbhundert Wagen gefaben mit Gnt, das die Bauern den Klöstern, Schlössern, Kirchen genommen hatten, groß Gut, wie ich solchs mit meinen Augen gesehen und gebeut hier ist worden in Onolzbach." „In diesen schwinden Läufen ist allenthalben Anfechtung, Trübseligkeit; es werden arme Witwen und Waisen gemacht, viel unschuldig Blut vergossen derer, die also verführt worden; in Hoffnung zu Gott, die Ursacher werben mit der Zeit auch gestraft und ausgereut." Um feine Sölbner zu bezahlen, nahm der Markgraf den seiner
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